Android Hintergrundbilder selber machen
Zwar werden bereits viele kostenlose Hintergrundbilder (Wallpaper) für Smartphones mit Android-Betriebssystem im Netz angeboten, aber entweder sind sie nicht passend auf die Display-Auflösung des eigenen Smartphones zugeschnitten oder das Motiv gefällt dann doch nicht so wirklich. Auch wenn man einen Hintergrund aus der eigenen Fotosammlung auswählt, dann lässt dieser sich mit der androideigenen Software zumeist nicht passend zuschneiden. Abhilfe können zwar Apps schaffen, aber die lassen sich auf dem kleinen Smartphone-Display schlecht bedienen und bieten nicht so viele Funktionen wie eine Profi-Grafiksoftware. Dieses Tutorial richtet sich deshalb an Android-User, die einen perfekten Hintergrund für ihr Android-Smartphone mit einem eigenen Motiv erstellen möchten.
Kostenlose Profi-Grafiksoftware Gimp
Wir benutzen für dieses Tutorial die Software Gimp. Gimp ist kostenlos und kann durchaus mit teuerer Profi-Grafiksoftware mithalten. Man kann Gimp für Linux, Mac und Windows hier herunterladen. Wir verwenden für dieses Tutorial die Version 2.8. Nach der Installation und Programmstart empfielt es sich, in den Einzelfenster-Modus umzuschalten, das vereinfacht das Arbeiten mit Gimp. (Fenster > Einzelfenster-Modus)
Die richtige Auflösung für das Hintergrundbild berechnen
Die Android-Benutzeroberfläche unterstützt mehrere Screens, dabei ist euch sicher schon aufgefallen, dass das Wallpaper mitscrollt und nicht statisch stehenbleibt, wenn man zwischen den Screens hin und her wechselt. Deshalb ist ein Android-Wallpaper immer ein Querkant-Format auch wenn das Handy-Display-Format hochkant ist und wir müssen die Wallpaper-Auflösung aus Höhe und Breite der Display-Auflösung berechnen. Die Formel ist ganz einfach: Man nimmt immer das zweifache der Breite und belässt die Höhe:
Breite mal zwei und Höhe belassen!
Ein Beispiel: Unser Testgerät ist ein Sony Xperia Ray und hat die Auflösung 854 x 480 Pixel. (Diesen Wert haben wir übrigens auf der Sony-Homepage in den technischen Spezifikationen für unser Handy gefunden. Die Display-Auflösung findet man aber auch meistens in der Betriebsanleitung des Smartphones.) Für unser Hintergrundbild benötigen wir also nach unserer kleinen Formel die Auflösung 854 x 960 Pixel. Unser Wallpaper ist am Ende 854 Pixel hoch und 960 Pixel breit. Daran ändert sich auch nichts, wenn wir fünf statt drei Screens verwenden. Die Android-Benutzeroberfläche passt den Scrolleffekt entsprechend an das Bild an, auch wenn wir fünf Screens verwenden.
Motivauswahl für unser Wallpaper
Für die Motivauswahl beziehungsweise für die Wahl des Ausschnitts sollte man beachten, dass sich das Bild eben auf die verschiedenen Screens verteilt. Am leichteten erklärt sich das mit unserem Beispielbild:
Zum fertigen Android-Wallpaper in Gimp
Nachdem wir die Auflösung berechnet haben, geht es los mit Gimp. Das Foto, das wir bearbeiten möchten, sollte natürlich größer sein als die Auflösung, denn wenn man ein kleineres Bild später skaliert (größer rechnet), dann kommt es zu einem unschönen Qualitätsverlust und wir wollen ja ein perfektes Wallpaper erstellen. Wir laden also zunächst unser Bild in Gimp (Datei > Öffnen).
Im nächsten Schritt wählen wir das Auswahl-Werkzeug aus den Werkzeugen aus:
Anschließend gebt Ihr bei den Werkzeugeinstellungen das Seitenverhältnis für die Auswahl an. Das sind die von uns errechneten Werte. (Hier wird die Breite als erster Wert angeben.)
Dann erfolgt die Auswahl im Bild. Bitte darauf achten, dass der gewählte Bereich immer größer ist als die Zielauflösung, denn wie gesagt: größer rechnen bedeutet Qualitätsverlust. In den Werkzeugeinstellungen zum Auswahl-Werkzeug seht Ihr die Größe Eures gewählten Bereichs.
Dann bitte das Bild mit "Bild > Auswahl zuschneiden" zuschneiden. Anschließend mit "Bild > Bild skalieren" das Bild auf die richtige Größe bringen:
Ihr könnt das Bild natürlich jetzt mit den Filtern von Gimp noch beliebig nachbearbeiten, zum Beispiel heller oder dunkler machen oder den Kontrast erhöhen. Diese Funktionen sind natürlich auch schon mit dem Ausgangsmaterial möglich.
Zu guter Letzt wird das fertiggeschnittene Hintergrundbild im .jpg-Format exportiert. Dazu "Datei > Exportieren" anklicken, im nächsten Fenster den Ort wählen und den gewünschten Dateinnamen mit der Endung .jpg eingeben, also zum Beispiel "unser-wallpaper.jpg".
Im nächste Dialog könnt Ihr die Qualität wählen, das heißt, wie stark das Bild komprimiert (macht die Dateigröße geringer) werden soll. Ein hoher Wert bedeutet wenig Kompression und hohe Qualität, ein kleiner Wert komprimiert stärker, heißt aber auch mehr Qualitätsverlust. Ein Wert zwischen "80" und "90" funktioniert hier immer recht gut. Nach dem Speichern ist Euer Wallpaper fertig und kann aufs Handy gesendet werden.